Ideenmanagement & warum man dafür eine Platform braucht
Das Ideenmanagement ist eingeführt und liefert eine ordentliche Performance. Wie diese Performance Programmtechnisch aufgesetzt und optimiert wird könnt ihr hier lesen.
Ideenmanagement klingt erstmal nach viel Kreativität. Warum diese Kreativität trotzdem Struktur und vor allem Programmierer braucht erklärt uns Tamara Stelzer.
Tamara Stelzer ist Consultat und Project Manager bei e1 Business Solution GmbH welche gemeinsam mit dem Energie Steiermark Verantwortlichen für das Ideenmanagement die momentan bestehende Platformlösung gefunden und gestaltet hat.

Tamara, erstmal Danke für Deine Zeit mir ein paar Fragen zu beantworten. Was hältst Du ganz generell vom Ideenmanagement der Energie Steiermark?
Tamara: Ich finde, dass das Ideenmanagement übersichtlich gestaltet und es sehr einfach ist, dort eine Idee einzureichen. Der Nutzer bzw. Ideengeber kann jederzeit nachvollziehen, wie es gerade um seine Idee steht und wo sich die Idee gerade im Prozess befindet. Was ich sehr wertvoll und wichtig finde ist, dass eine direkte Kommunikation mit dem Ideenmanagementbeauftragten jederzeit möglich ist. Er oder sie kann jederzeit Feedback einfordern und bekommen, hat aber auch die Möglichkeit, immer etwas nachzureichen.

Findest Du es generell wichtig, dass man seinen Mitarbeitern ein Ideenmanagement zu Verfügung stellt?
Tamara: Auf alle Fälle! Ideenmanagements bzw. Verbesserungsportale haben mehrere Unternehmen und es ist sehr wichtig, dass alle Mitarbeiter die Möglichkeit haben, Ideen bzw. Verbesserungen jederzeit einbringen zu können. Oft ist es so, dass der Mitarbeiter, der im täglichen operativen Geschehen ist, sei es mit dem Kunden oder aber auch weil er mit diversen Prozessen zu tun hat, effiziente Ideen einbringen und dem Unternehmen einen Benefit bringen kann.
Du hast es schon angesprochen. Andere Unternehmen haben auch ein Ideenmanagement/ Verbesserungsportal. Wie ist das Ideenmanagement der Energie Steiermark mit anderen Unternehmen zu vergleichen?
Tamara: Ich muss ehrlicherweise sagen, dass die meisten anderen Unternehmen sehr viel statischer sind. Es gibt Verbesserungsportale, aber es ist daran gekoppelt, dass man vorgefertigte Templates ausfüllt und dann einreicht. Darunter leidet die Usability. Meistens hat der Ideengeber wenig Einfluss darauf, was mit der Idee passiert bzw. Einsicht darauf, in welchem Stadium sich die Idee gerade befindet. Bezüglich Usability ist die Energie Steiermark definitiv sehr weit vorne.
Was genau meinst Du damit, dass viele Portale sehr statisch sind?
Tamara: Naja, wenn Ideengeber nie wissen, was mit ihrer Idee passiert. Manchmal bekommen sie eine Antwort, oft auch nicht. Das ist sehr frustrierend und führt dazu, dass halt kaum Ideen eingegeben werden.
Und die Share Point Lösung die wir haben? Es ist ja eine Microsoft Vorlage. Kann man das so sagen?
Tamara: Ja genau. Share Point ist eigentlich ein Standard Internet Tool welches man individualisieren kann. Es kann entsprechend ‚customized‘ werden. Es passt vor allem für euch sehr gut, weil es dem Look and Feel des Intranets entspricht. Das sorgt für mehr Akzeptanz und verringert die Eintrittshürde.
Was sind speziell für das Ideenmanagement Vor- und Nachteile aus dem Share Point?
Tamara: Ein großer Vorteil ist, dass alle Benutzer Zugriff haben und dennoch individuelle Berechtigungsvergaben an jenen Stellen möglich sind, wo es nötig ist. Geringere Lizenzkosten sind eine Folge davon. In vielen anderen Tools muss man pro User Lizenzkosten bezahlen. Und natürlich das Customizing. Es ist in der Umsetzung sehr einfach.
Wie sieht es mit den Nachteilen aus?
Tamara: Es gibt für jede Anwendung das perfekte System. Aber es macht wenig Sinn, für jede Anwendung ein eigenes System zu finden und dann muss sich der User auf vielen verschiedenen Systemen zurechtfinden. Das würde eine weitere Hürde für den Ideengeber darstellen und im Vergleich zu dieser Hürde sind viele Nachteile ‚ertragbar‘. Was ich schon als Nachteil sehe, ist, dass Share Point nicht per se das beste Standard-Tool ist. Man kann zwar relativ einfach aus dem Standard einiges rausholen, aber dass man Dinge auch grafisch darstellt, ist relativ schwierig und nur mit einem sehr hohen Customizing-Aufwand möglich.
Und bei unserem bestehenden Ideenmanagement? Wie weit reizen wir das System schon aus? Nutzen wir alles oder gibt es noch Luft nach oben?
Tamara: Bis jetzt ist es Großteiles noch im Standard und es gab nur wenige, kleinere Customizing-Arbeiten. Da ist nach oben hin schon noch Luft. Das einzige, wo man vom Standard abgewichen ist, ist dieser Reminder-Workflow. Das heißt, wenn eine Idee nicht bearbeitet wurde, dann gibt es nach 30 Tagen einen Reminder.
Was ist für dich das beste Feature?
Tamara: Ich persönlich finde die Interaktionsmöglichkeit zwischen Ideengeber und Ideenmanagementbeauftragten extrem super, weil es das dem Ideengeber wirklich sehr erleichtert und es einfach eine gewisse Transparenz schafft. Am allerbesten finde ich daran, dass es im Hintergrund eine Notification gibt.
Was kann man aus Deiner Sicht noch verbessern? Was würdest Du sofort noch umsetzen?
Tamara: Wie schon angesprochen, würde ich die graphische Darstellung noch verbessern. Vor allem Auswertungen und Statistiken. Ich glaube, dass das sowohl für das Ideenmanagement & Innovationsmanagement als auch für den User selber einen wirklichen Mehrwert bringt.
Kannst Du mir noch Deinen persönlichen Eindruck zum Thema Innovation in der Energie Steiermark beschreiben?
Tamara: Ich finde, dass Innovation generell im Konzern großgeschrieben und mit sehr viel Elan und Herz verfolgt wird.
Danke Tamara für Deine Zeit. Es ist uns immer eine Freude mit Dir zu arbeiten!
Georg Nistl