Sustainability Design Thinking Challenge

Nachhaltigkeit & Digitalisierung, Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen, eine 3 tägige Challenge, und wir waren als Challenge Owner dabei! Unsere Fragestellung bei der Sustainable Design Thinking Challenge 2020: Wie können wir steirische Gemeinden/Städte widerstandsfähiger, nachhaltiger und damit lebensfähiger machen?

Vorab: Was ist ein Challenge Owner?

Methodisch wurden die TeilnehmerInnen durch einen Design Thinking Prozess via professionellen Coaches geführt. Die Aufgabenstellung, die von den Studierenden bearbeitet wurde, ist von uns vorgegeben worden (Challenge Owner).

Was war unsere Rolle als Challenge Owner?

Tag 1: Aufgabe erklären

Am Tag 1 der Veranstaltung habe ich unsere Fragstellung meinen beiden Teams vorgestellt. Da unsere Aufgabe sehr breit ist und viele Lösungen zulässt, hat das natürlich zu vielen Fragen in der Q&A-Einheit geführt 😉. Für viele der TeilnehmerInnen war es das erste Mal, dass sie an einem Design Thinking Prozess teilnehmen. Was ich aus meiner persönlichen Erfahrung kenne und bei meinen beiden Gruppen schön zu sehen fand, dass sie ihre anfängliche Unsicherheit durch das Schrittweise vorwärtsgehen von Problem, zu Erkenntnis, zu Idee nach und nach abgelegt haben. Sie haben Vertrauen in das eigene „tun“ gefunden.

Aus meinem eigenen „tun“ weiß ich, es hilft, sich nicht ewig in theoretischen Gedanken zu verlieren, wie die Welt sein könnte. Einfach mal tun und ausprobieren, dabei kann die Gefahr bestehen, dass dies Wunder bewirkt 😉

Bevor wir überhaupt ins „TUN“ kommen, muss eine passende Frage formuliert werden. Bei der Suche nach der einen und wahren Fragestellung bin ich davon überzeugt, es wird die perfekte Frage niemals geben! Frage formulieren, ausprobieren, Feedback einholen, umformulieren, ausprobieren, Feedback einholen, umformulieren … hilft extrem 😉. 

Bevor es ans formulieren der Frage geht, muss ich jedoch eine wichtige Entscheidung treffen. Gebe ich mit meiner Fragestellung einen großen oder kleinen Lösungsraum vor?

Bei einem zu engen Spielraum, birgt das die große Gefahr, stets in den gleichen Denkmustern gefangen zu bleiben und keinen „Blick über den Tellerrand“ zu schaffen. Formuliere ich die Frage extrem offen, besteht die Gefahr, dass sich die Gruppen völlig überfordert und hilflos fühlen. In meinem konkreten Fall habe ich mich natürlich für den schwierigen Weg entschieden. Eine Frage die viele Lösungen zulässt!

Tag 2: Passt die Richtung?

Mit Tag 2 durfte ich bei den Ideen meiner beiden Teams eingreifen. Zuerst haben mir beide Gruppen ihre Erkenntnisse aus den geführten Interviews mit NutzerInnen/ KundInnen aus dem Vortag vorgestellt. Als nächstes wurden die favorisierten Ideen präsentiert.

Jetzt durfte ich entscheiden, ob mir die vorgeschlagenen Ideen gefallen und sie die eingeschlagene Richtung beibehalten dürfen, eine Kursänderung vornehmen sollen, oder im Worst Case „zurück an den Start“ gehen müssen.

Also wie entscheiden? Nicht Meine Meinung war mir wichtig, sondern die Meinung der NutzerInnen/ KundenInnen. Um eine Entscheidung zu finden, habe ich den Coaching-Ansatz gewählt. Ich habe mir die Erkenntnisse aus den Interviews angehört und meinen Teams viele viele viele Fragen gestellt. Da unsere Aufgabenstellung sehr viele Lösungswege zulässt, habe ich die Gruppen „selbst“ entscheiden lassen. Für mich ist es wichtig gewesen, dass meine Teams mit einer Idee weitermachen, für die sie selbst brennen! Nachdem die Entscheidung gefallen ist und ich wusste, dass es aufgrund der zeitlichen Einschränkung von 3 Tagen und einem strikten Zeitplan ein mehrmaliges hin und herspringen zwischen unterschiedlichen Phasen (Iterationen) leider nicht möglich ist, habe ich meinen Teams lediglich einen Wunsch mitgegeben. Wenn es die Zeit zulässt und es irgendwie möglich ist, sollen sie nach Fertigstellung des Prototypten nochmals auf die NutzerInnen zugehen und von ihnen ein direktes Feedback einholen.

Tag 3: Präsentation

Am letzten Tag der Challenge hatte ich die komfortable Rolle eines Zusehers. Die Teams präsentierten ihre Konzepte einer Jury. Super fand ich, dass alle Gruppen lustig und lebendig präsentiert haben! Eines meiner beiden Teams hat die Jury überzeugt und den tollen zweiten Platz erobert 😊!

Resümee und Warum haben wir bei SDTC mitgemacht?

Für uns war es eine tolle Chance, um neue Menschen kennen zu lernen, sich selbst wieder bewusst zu machen, dass es immer gut ist, die eigenen Denkmuster zu durchbrechen und mit neuen Gedanken zu füttern. Für uns extrem wertvoll, neue Impulse zum Thema Nachhaltigkeit mitzunehmen. Sehr gefreut hat mich, dass die TeilnehmerInnen Mega engagiert bei den 3 Tagen an der Fragestellung, Idee und Prototyp gearbeitet haben! Einen herzlichen Dank an die TeilnehmerInnen, Coaches und dem gesamten Organisations-Team, dass wir dabei sein durften 😊!

Georg Nistl

Georg Nistl

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